Wir freuen uns, dass wir im Sommersemester 2021 wieder das Wahlfach Tabakprävention durch unsere Lokalgruppe und federführend Prof. Dr. med. Susanne Lang (Chefärztin der KIM V – Klinik für Pneumologie des UKJ) anbieten können. Im Rahmen des Jenaer Neigungs-Orientierten Studiums (JENOS) können sich die Absolvent*innen aktuell 10 C-Punkte für ihr Studium anrechnen lassen.


Das Wahlfach wird an insgesamt drei Terminen absolviert.
- Blockseminar Theorie (5 UE)
- Blockseminar Praxis (5 UE inkl. OSCE)
- OSCE Beratungsgespräch
Wieso ist dieser Kurs so wichtig? Es geht darum, angehende Ärzt*innen in einem wissenschaftlich konzipierten Ansatz für die fundierte Tabakentwöhnung von Patienten auszubilden und für die Tabakepidemie zu sensibilisieren:
„[D]er größte gesundheitliche Nutzen für eine Person wird ohne Frage dann erzielt, wenn die Nikotinsucht primär nicht einsetzt und nicht therapiert werden muss [4]. Dennoch ist der Rauchstopp sekundär- und sogar noch tertiärpräventiv oft die effektivste Maßnahme, um tabakbedingte Folgeerkrankungen zu verhindern oder den Verlauf bereits eingetretener Erkrankungen zu beeinflussen [29].
Trotz der enormen Wichtigkeit der Tabakentwöhnung zeigen Studien, dass die Tabakabhängigkeit im Vergleich zu anderen chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Hypertension nicht adäquat behandelt wird [30,31,32]. Als mögliche Ursachen werden fehlende Motivation, nicht trainierte Fertigkeiten und Unkenntnis von geeigneten Beratungsstrategien und Behandlungsmethoden genannt [30,31,32,33]: Im Rahmen mehrerer an deutschen Medizinfakultäten durchgeführter Studien konnten sich weniger als 5 % der Studierenden im letzten Studienjahr überhaupt daran erinnern, jemals praktisch zur Beratung von Raucher/innen angeleitet worden zu sein [34], und vielen Studierenden war nicht bekannt, welche Behandlungsmethoden effektiv sind und welche nicht [35]. Über die Hälfte der Studierenden wünschte sich eine Intensivierung der Lehre zur Tabakabhängigkeit [36].
Die Ausbildung Medizinstudierender hinsichtlich der Beratung und Behandlung rauchender Patientinnen und Patienten ist somit verbesserungswürdig. Um diese Missstände zu beheben, wurde durch AGT an 13 Standorten ein wissenschaftlich-konzipiertes Wahlfach eingeführt. Die Studierenden erlernen unter anderem Elemente des 5 A-Schemas zur Raucherberatung (Ask, Advise, Assess, Assisst, Arrange) und die Effektivität ärztlicher Maßnahmen und Unterstützungsmethoden. Diese werden auch an Schauspielpatient/innen praktisch erprobt. […] Am Ende des Wahlfachs sollen die Studierenden in der Lage sein, basierend auf einer gründlichen Raucheranamnese, eine detaillierte, individuelle, leitliniengerechte Therapieempfehlung zu entwickeln. Durch die Teilnahme werden angehende Ärztinnen und Ärzte für die Problematik des Rauchens sensibilisiert und […] in wichtigen didaktischen Fähigkeiten geschult, die später im Patientengespräch [37] hilfreich sind.“1
1 https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-018-2826-8
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